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Christian Zolles

Liebe Konstanze Fliedl,

in dem Dossier-Band zu Andreas Okopenko erwähnen Sie dessen sich immer vor Augen zu haltenden Ratschlag: „Der Wust ist dein Feind“. Mit dem
„Wust“, bemerken Sie, sei Ihre „lebensbegleitende Feind-Figur“ auf den Punkt gebracht. Vielleicht ist damit auch die Gefahr angesprochen, die Literat*innen und Geisteswissenschaftler*innen allen Widerstrebungen zum Trotz in ihren Arbeiten zusammenschweißt: von der Fülle des umliegenden Materials bezwungen zu werden und die Aufgabe, Ordnung in das Chaos zu bringen, oberflächlichen, wenn nicht ideologischen Antworten überlassen zu müssen. Bestimmt haben Sie das Verständnis von einer gegenseitigen Verbundenheit der literarischen und wissenschaftlichen Aufgabe beispiellos gefördert. Hoffentlich haben Sie nun auch zunehmend das Gefühl, im Kampf gegen den Wust doch die Oberhand bekommen zu haben und nun auch aus manchem Ruhestand heraus einen Fortschritt der Lage beobachten zu können.

Mit besten Wünschen
Christian Zolles